Großartiger Chanson-Abend mit Henri Muller

Partnerschaftsverein lädt am 19.10.2024 in die Kulturbühne Max ein

„Ein unvergesslicher Abend“, das war die Soirée Chanson am vergangenen Samstag in der Kulturbühne Max, bei der der Partnerschaftsverein Hemsbach Gastgeber war. Es war ein Abend mit dem Chansonier Henri Muller. Der in Paris geborene Henri Muller lebt in Straßburg und pflegt seine Kontakte nach Deutschland, besonders zu seiner Schwester Marie, die in Schriesheim wohnt. Dort ist der Chansonier eine bekannte Größe, ist er doch bereits sechsmal in der Bergstraßengemeinde aufgetreten und hat immer wieder die Besucher begeistert: „Schriesheimer Herzen gehören ihm bereits.“ Auch in Hemsbach, freute sich Antje Polonio, gibt er zum zweiten Mal ein Konzert, und auch hier würden ihm die Herzen zufliegen.

Gleich zu Beginn gab er für den Verlauf des Abends zu bedenken, dass er Deutsch spreche wie eine spanische Kuh – und ergänzte es gemeinsam mit den Zuhörern mit einem „Olé!“. Übrigens, seine Schwester, die in vorderster Reihe im Publikum saß, hatte und hat großen Anteil an seiner Arbeit: „Sie ist eine deutsche Dame und sie hilft mir, wenn es ums Deutsche geht.“ Auch hat sie ihn vor dem Konzert aufgefordert, etwas für deutsche Kultur zu tun. Dem hat er mit dem Lied „Petit Bonheur“ von Adamo Genüge getan. Muller schwärmt von Paris, von der Stadt, von der die ganze Welt träumt: „Ohne Paris ist Frankreich wie eine Bratwurst ohne Senf.“ Deshalb hat er das Lied „Sous le Pont de Paris“ im „Pariser Dialekt“ gesungen. Er kennt, wie er sagte, die arabische Welt, möchte daher nicht ins Politische abgleiten: „Inch Allah“ ist für ihn, wegen des Konflikts von Israel und den Arabern, aktueller denn je. Fürs Herz hat er etwas schwungvolles im Repertoire „Le Petit Pain au Chocolat“. Viele bekannte Chansons, wie „Milord“ oder „La Vie en Rose“ von der beeindruckenden Edith Piaf fehlen nicht im Programm. Mit „Et Maintenant“ von Gilbert Bécaud und von „der schönsten Krankheit“, der Liebe, singt und spielt er ein Lied von Henri Salvador „La Maladie d´Amour“. Seine Deutschkenntnisse setzt er um in „Am Tag als der Regen kam“ vom großartigen Gilbert Bécaud.

In der ausgesprochen verwandlungsfähigen Stimme von Henri Muller, die sehr den „Original-Künstlern“ nahe kommt, glaubt man Gilbert Bécaud oder auch Charles Aznavour zu hören. Für die zwischen den einzelnen Titeln erzählten Anekdoten erhält er immer wieder begeistert Beifall. Überhaupt gelingt es dem Künstler immer wieder seine Zuhörer in den Abend einzubinden.

Nicht nur Muller war an diesem Abend als Sänger auf der Bühne.

Eine Überraschung versprachen die Veranstalter – und das war es auch: Antje Polonio sang „Comment Te Dire Adieu“, ein Lied mit dem Françoise Hardy bekannt wurde. Begleitet wurde Antje vom ausgezeichneten Pianisten Henri Muller.
Ein besonderes Lied ist für Muller das 1780 erstmals bekannt gewordene deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“. Muller ist überzeugt: „Wir brauchen dieses Lied, es ist wichtig für die heutige Zeit.“ Der deutsche Text wurde ergänzt um eine Übersetzung ins französische und Künstler und Gäste sangen stimmgewaltig alle drei Strophen. Das ist das Abschlusslied bei allen seinen Konzerten. In Hemsbach allerdings kam der Künstler nicht um eine Zugabe herum.

Der Partnerschaftsverein, der diesen Chanson Abend ausgerichtet hat, war nicht nur für Mitglieder, es war eine „offene“ Veranstaltung und so waren die Karten im Vorverkauf schnell vergriffen. Neben den stimmungsvollen Liedvorträgen haben die Organisatoren und die vielen Helfer um Antje Polonio für Kulinarisches gesorgt. Da gab es eine Auswahl französischer Weine, Käseplatten in großer Vielfalt und dazu Baguette. So waren das Buffet und das zweistündige Konzert ein rundum gelungenes Erlebnis. (bn)