Die Städtepartnerschaft zwischen Wareham und Hemsbach begann 1986 und wird seitdem rege gepflegt. Im zweijährigen Wechsel stehen Besuch und Gegenbesuch auf dem Programm der beiden Vereine: „Wareham-Hemsbach Society“ und Partnerschaftsverein Hemsbach. Am vergangenen Freitag konnten die Hemsbacher Vereinsmitglieder 45 englische Gäste zu ihrem viertägigen Besuch an der Bergstraße begrüßen.
Pünktlich war sie eingetroffen – die Reisegruppe aus der Grafschaft Dorset im Süden Englands. Mit dem Bus erreichten sie den Platz am Rathaus, wo der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Bürgermeister Jürgen Kirchner, die Gäste herzlich begrüßte. Eingefunden hatten sich die Gastgeber und die einige Tage zuvor mit Pkw und Flugzeug angereisten Freunde aus der englischen Partnerstadt. Die 28 „Busfahrer“ waren tags zuvor in Wareham gestartet und haben in Aachen für eine Nacht einen Zwischenstopp eingelegt.
„Wir sind froh wieder bei Freunden zu sein“, dankte „Town Crier“ Jaquie Hall den Hemsbachern für die Einladung zum diesjährigen Treffen an der Bergstraße. Auch Doreen Cleateon, Mitglied des Wareham-Stadtrates, freute sich bereits auf die Gespräche mit den deutschen Freunden und überbrachte die Grüße vom Bürgermeister Malcom Russell. Die Hemsbacher Organisatoren um den Geschäftsführer Walter Toewe hatten ein interessantes Besuchsprogramm zusammengestellt. Das „highlight“ des Aufenthaltes war allerdings wetterbedingt abgesagt: der „See der Sinne“ fiel buchstäblich ins Wasser und so waren schnellstens Alternativen gefragt. Während für samstags tagsüber Unternehmungen in den Familien vorgesehen waren, sollte am Abend das „Wiesensee-Event“ besucht werden. Nun wurden Treffen in Gruppen vereinbart und so blieb mehr Zeit für intensiven Gedankenaustausch. Der Sonntag stand im Zeichen einer Besichtigungsfahrt nach Stuttgart in das Mercedes-Benz Museum.
Ausgesprochen begeistert zeigten sich die Fans Automobiler Nostalgie: „Ein so interessant gestaltetes Museum habe ich noch nicht besichtigt“, war Alan White von der Vielzahl und dem Zustand der 160 Oldtimer und den über 1500 Exponaten der Automobiltechnik und des futuristisch wirkenden Gebäudekomplexes begeistert. Gefallen hat der Gruppe auch die anschließende Weinprobe in der 15 Kilometer von Stuttgart entfernten Remstalkellerei. Mit einem Lemberger Rosé trocken wurde die gut zweistündige Verkostung gestartet. Zwei Weis- und zwei Rotweine wurden kredenzt und vom Sommelier anschaulich beschrieben, unterbrochen nur durch das Servieren einer Vesperplatte. Bei der Ankunft in Hemsbach war dann die gelöste Stimmung richtiggehend spürbar.
Gemeinsam wurde am Montag an der Förster-Braun-Hütte gegrillt und die gut gekühlten Getränke fanden reichlich Abnehmer. Einig waren sich die Teilnehmer, dass diese Treffen unterhaltsam und interessant sind. Die Vorstände beider Vereine betonen, dass sie ihre „Türen weit geöffnet haben für neue Mitglieder“, besonders jungen Familien bietet sich die Perspektive, Land, Leute und das Leben in der Partnerstadt hautnah kennenzulernen.
Am Dienstag hieß es Abschied nehmen: der Besuch der englischen Partner ging zu Ende. Um kurz nach 9 Uhr fuhr der Bus Richtung England ab. Auf der Rückfahrt wird bei der Loreley und in Koblenz ein Zwischenhalt eingelegt und im belgischen Brüssel ist eine Übernachtung vorgesehen, bevor es von Dover nach Calais über den Kanal geht. Bei einem Gespräch der Vorstände beider Vereine wurde der Gegenbesuch besprochen, der jetzt in „trockenen Tüchern“ ist: vom 29. August bis zum 2. September 2014 fährt eine deutsche Delegation nach Wareham.