Gibt es hier doch riesige Walnussplantagen, die wegen des Mischklimas besonders gut gedeihen, große Gänse- und Entenfarmen, die, -Tierschützern zum Trotz- manchen Gourmet entzücken, so wie die extrem teuren schwarzen Trüffel oder edlen Wein. Auch die Hotels, in denen die Hemsbacher Station machten, verwöhnten ihre Gäste am Abend mit landestypischen Speisen, zudem konnten sie sich am oder im Pool entspannen von den Strapazen des Tages. Denn dort, im „Land der 1000 und 1 Schlösser und Burgen“, dem sogenannten „Kernland der romanischen Architektur“ und praehistorischen Funde, gab es unendlich viel zu erkunden.
Viele Orte dieser Region zwischen den Flüssen Dordogne und Vezère – mit romantischen Flußauen, sanften Hügeln, grünen Wäldern und schroffen Felsen, an denen in Serpentinen Häuser kleben, mit ausgedehnten Grotten und Höhlenwohnungen (Abris) sind prämiert oder gar als Weltkulturerbe gelistet. Ob mittelalterliche Städtchen, Burgen oder Schlösser, Patrizierhäuser oder die charakteristischen Bastiden (Wehrdörfer) – die spärlich besiedelte Gegend ist geprägt von endlosen Kriegen, religiösen Auseinandersetzungen, von Blüte und Niedergang im Wechsel der Jahrhunderte, ja Jahrtausende. So soll die berühmte Höhle von Lascaux bereits 36000-19000 v.Chr. von Cro-Magnon Menschen bewohnt gewesen sein.
Nachdem die Urhöhle zum Schutz ihrer Malereien für Besucher geschlossen werden mußte, konnten die Hemsbacher nun in einer riesigen Halle „Lascaux IV“ besichtigen mit Kopien sämtlicher Originale und hochmoderner Technik, die den Betrachter quasi zuschauen läßt bei der Entstehung der dargestellten Szenen. Nicht nur diese Höhle erregte Staunen, auch das Nationalmuseum von Les- Eyzies-de-Tayac, bekannt als „Mekka der Frühgeschichte“, wie die Höhlenwohnungen in Roque Saint-Christophe.
Gewaltig das Erlebnis im Gouffre (Schlund) de Padirac, wo man nach einem Abstieg von 455 Stufen- oder mit dem Aufzug- in 100Meter Tiefe per Kahn über den 4m tiefen Fluss gefahren wird, um nach 500m weiter zu kraxeln bis zum 94 m hohen Salle du grand Dôme. Unvergesslich auch der Wallfahrtsort Rocamadour mit einer Burg aus dem 14. Jahrhundert und der Domkirche mit der schwarzen Madonna, die der Eremit Amadour geschnitzt haben soll. Im Mittelalter pilgerten viele Büßer hierher und schleppten sich, Hals und Arme in Ketten, auf Knien die vielen Stufen zur Kirche hinan. Da die am St-Jakobsweg liegt, ist sie auch heute noch ein Magnet.
Zur Entspannung hatten Anne-Laure und Dieter Maupai, die diese Reise organisiert hatten, jedoch auch Picknicks, eine Flussfahrt und Spaziergänge in weitläufigen Parks eingeplant. War der eine penibel symmetrisch angelegt, so überraschte der andere durch seine phantasievolle Vielfalt mit sieben Quellen sowie 12 Brunnen. Der Rosengarten: eine wahre Lust fürs Auge und die Seele. (juri)