PSV – bei den Partnern im Kanton Bray-Bassée- Montois

Da die deutsch-französische Parnerschaft mit dem weitläufigen Kanton Bray-Basseée-Montois geschlossen wurde, werden die Gäste aus Hemsbach jeweils in einer anderen Ortschaft empfangen. Diesmal begrüßte sie Jean-Pierre Bourlet, der Bürgermeister von Hermé mit seinen Amtskolleginnen und Amtskollegen herzlich mit Cidre, Kuchen und Brioches.

Die 700 Seelen-Gemeinde aus dem 12. Jahrhundert bevölkert ein Gebiet von 16 ha Ackerland und Wald. Bourlet, der sich noch gut – und sehr gerne – an 1972 und seinen Besuch mit der ersten Delegation in Hemsbach erinnert, freute sich, dass Hemsbachs Bürgermeiser Jürgen Kirchner „präsent war, wie immer“. Eine besondere Überraschung hatten die Hemsbacher für den Präsidenten des Comitée de Jumelage, Eric Mugot: Anastasia Thron sang für ihn zur Gitarre mit ihrer Mutter Andrea „Dance avec moi“ und danach stimmten alle ein Geburtstagständchen an.

Das Programm der Gastgeber führte die Erwachsenen am folgenden Tag in aller Herrgottsfrühe in die Champagne, zum Eco-Museum de la Forêt d’Orient. Genauer gesagt: in ein Freiluft-Museum, das die letzten 200 Jahre landwirtschaftlicher Arbeit – vom Säen bis zum Ernten dokumentiert. Ein privater Verein hat die Geräte zusammengetragen, repariert und führt nun den staunenden Gästen vor Augen, wie unendlich mühsam es vormals war, vom Acker Getreide oder Rüben bzw Kartoffeln zu gewinnen.

Nach einem erfrischenden Mittagessen und einem kleinen Minigolfturnier ging es weiter zu einer traditionellen Ziegelbrennerei & Pôterie in Soulaines Dhuys. Dort wurden die Gäste sehr lebendig und ausführlich in die Geheimnisse dieser alten Handwerkskunst eingeführt, die allerdings vom Aussterben bedroht ist. Zwar braucht man für die Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude oder für extravagante Neubauten immer noch mit der Hand geformte Ziegel bzw. Fliesen, die in einem riesigen Ofen bei extremen Temperaturen tagelang gebrannt werden, und auch für keramische Arbeiten, wie Tassen, Krüge oder Teller, ist Fachwissen erforderlich. Es gibt aber leider immer weniger Fachleute. Der Ort selbst, das „grüne Venedig von Aube“ mit raunenden Bächen, uralten Häusern und romantischen Gärten verführte anschließend zum Bummel bei strahlendem Sonnenschein.

Der nächste Tag war für die Familien reserviert und wurde vielseitig genutzt. Sei es zum Ausruhen und Plaudern, für einen Rundflug über Bray, einen Bummel am Ufer der Seine oder einen Trip in die Umgebung.

Für die Jugendlichen verliefen die Tage weniger anstrengend, dafür umso aufregender. Gemeinsam verbrachten sie den Freitag im Nigloland, einem Parc d’attractions à la Rust, wo sie, begleitet von Julian Graber und Natalie Erles vom Jugendzentrum Hemsbach die neuesten Super-Fahrgeschäfte ausprobieren oder sich in der „dunklen Achterbahn“ in der unendlichen Galaxis tummeln konnten. Sie waren glücklich, dass sie sich selbst mit sehr geringen Französisch-Kenntnissen verständigen konnten. „Die waren alle so nett, und es klappte prima mit Händen und Füßen Wir freuen uns schon aufs Wiedersehen“.

Der letzte Tag des Zusammenseins begann diesmal auf dem Friedhof. Dort versammelten sich zahlreiche Gastgeber und Gäste sowie die Vorstände der Jumelage am Grab der kürzlich verstorbenen Geneviève Maréchal. Mit einem schönen Blumengebinde dankten sie einer Frau, die sich von Anfang an für das Gelingen der Partnerschaft engagiert hatte und von allen schmerzlich vermisst wird.

Bevor man sich nach einem frugalen Mittagessen auf einem Bauernhof sowie einer flotten Tanzvorführung der „Variétés Braytoises“ wieder trennen musste, zogen beide Vorstände Bilanz. Abgesehen davon, dass statt der erwarteten 15 Jugendlichen nur fünf gekommen waren, was nicht nur den für das Jugendprogramm verantwortlichen Étienne Chaplot sehr betrübte, sondern auch die potentiellen französischen Gastgeber enttäuschte, waren alle sehr zufrieden und freuen sich bereits auf den Gegenbesuch vom 21. bis zum 24.Mai 2020.(juri)