Von Bonjour bis Auf Wiedersehen

Sonniges Himmelfahrtswochenende

im Zeichen der Freundschaft

Das schönste Geschenk, das die französischen Freunde aus der Partnerstadt Bray-sur-Seine mitbrachten: strahlenden Sonnenschein. Bürgermeister Kirchner hieß die Gruppe von 33 Erwachsenen und leider nur drei Jugendlichen am Rathaus herzlich willkommen. Er bedauerte, dass sein Kollege Alain Carrasco aus gesundheitlichen Gründen nicht wie geplant zu diesem 52. Treffen nach Hemsbach kommen konnte. Eric Mugot, der Geschäftsführer des französischen Vereins, begrüßte alle Teilnehmer sogar auf Deutsch und betonte, wie auch Kirchner, die Bedeutung dieser Freundschaft gerade in unruhigen Zeiten wie diesen. Antje Polonio, die zweite Vorsitzende des Hemsbacher Vereins und Organisatorin der Kooperation mit den französischen Partnern sowie charmante Übersetzerin, hatte für die Teilnehmer Umschläge mit dem detaillierten Programm und roten Eintrittsbändchen für den Besuch des Spectaculums in Worms vorbereitet. Nach Aperitif und dem fröhlichen „Tac-à-ta“, das Jean-Jaques wie immer schwungvoll dirigierte, ging’s zum Willkommensabendessen in die Gastfamilien.

Der Freitag stand dann ganz Zeichen des Mittelalters. Mit dem Bus ging es nach Worms zur Stadtführung mit Dom, Lutherdenkmal und Altem Jüdischen Friedhof. Ehrenmitglied Dieter Maupai übernahm die Führung der französischsprachigen Gruppe und Antje Polonio bewährte sich wieder einmal als Sprachvermittlerin. Den Nachmittag verbrachten die Teilnehmer auf dem Gelände des mittelalterlichen Spectaculums in kleinen Gruppen nach Lust und Laune. Und da die meisten Hemsbacher dieses Drei-Tage-Event in Worms auch noch nicht kannten, war es für alle ein ganz besonderes Erlebnis: Das Spectaculum gibt es bereits seit zwanzig Jahren und hat viele Fans aus allen Ecken Deutschlands und den Nachbarländern. Die Atmosphäre im authentischen Zeltdorf ist ansteckend fröhlich. Man kennt sich oder lernt sich kennen bei Met, diversen Speisen und beim Kauf und Verkauf von Utensilien aller Art, meist selbstgemacht wie Kleidung, Schmuck, Werkzeuge, Musikinstrumente und vielem mehr. Dazu ertönt die passende Livemusik nicht nur von der großen Bühne. Kinder werden von zehn starken Leuten im Holzschiff durch die Zeltstadt gezogen, können Spiele ausprobieren oder gemütlich mit ihren Eltern auf der Wiese picknicken. Das Tollste: Die vielen Kostüme und Verkleidungen vom Bogenschützen über die Marktfrau bis zum phantasievollen Orc. Gegen 18 Uhr ging’s zurück nach Hemsbach.

Am Samstag übernahmen die Gastgeber die individuelle Programmgestaltung. Einige fuhren in den Odenwald, zum Beispiel auf den neuen Tromm-Turm, zur Draisinenfahrt nach Wald-Michelbach oder in die Pfalz auf die Kalmit mit toller Aussicht. Die Jugendlichen hatten Spaß im Kletterwald oder auf der Sommerrodelbahn. So war für alle etwas dabei. Den Jugendlichen, die meist mit einem Elternteil angereist waren, hat’s wohl besonders gefallen. Beim Abschiedsessen mit Schnitzelbuffet in der „Auszeit“ am Tennisclub TC 65 bedankte sich Kenza charmant im Namen der Jugendlichen auf Deutsch für die schönen Tage: „Ich würde gerne noch länger bleiben.“ Am Sonntagvormittag hatte eine kleine Delegation auch dem vor kurzem verstorbenen ehemaligen Bürgermeister und 1. Vorsitzenden Volker Pauli die Ehre erwiesen.

Nun freuen sich alle auf das Wiedersehen in Bray und Umgebung vom 29. Mai bis 1. Juni 2025. Dann sollen wieder möglichst viele Jugendliche dabei sein; dafür will sich der Geschäftsführer Helmut Schulz besonders einsetzen. (mda)